Dankbares Wiedersehen in der AWO Fachklinik Legau

Unter dem Motto „Dankbarkeit“ trafen sich am 22. Juli 2023 über 200 ehemalige Patientinnen und aktuelle Patientinnen, Angehörige und Mitarbeiter der Fachklinik Legau zu ihrem Wiedersehensfest im Festsaal der Firma Rapunzel in Legau. Dankbarkeit schafft Verbundenheit, kann mich mit meiner Vergangenheit versöhnen, meine Zuversicht verbessern und sogar meine Gesundheit positiv beeinflussen. Menschen, die täglich über Erfahrungen reflektieren für die sie dankbar sind erhöhen ihr persönliches Glücksempfinden und können Suchtrückfällen vorbeugen

Gelebte Dankbarkeit erfuhren die Teilnehmenden in berührenden Zeugnissen von Frauen und auch erwachsenen Kindern suchtkranker Mütter. Für sie bedeutet Legau der Weg in die Abstinenz, die Heilung aus der Abhängigkeit und das Wiederzusammenfinden in Freiheit ohne die zerstörende Wirkung von Alkohol und Drogen auf Leib, Seele und Familie. Die Fachklinik Legau feierte an diesem Tag auch die Einweihung ihres neuen Anbaus. Der Zwei-Millionen-Bau der AWO Schwaben erlaubt jetzt allen 30 Patientinnen eine Rehabilitation in Einzelzimmern und die Unterbringung in kleinen Wohngemeinschaften.

Das Gebäude ist sehr gelungen

Das neu gebaute Patientinnenwohnhaus der AWO-Fachklinik für suchtkranke Frauen in Legau ist ab August bezugsfertig.

Mehrfach Grund zur Freude liefert die Fertigstellung des Wohnhauses für Patientinnen der AWO-Fachklinik für suchtkranke Frauen in Legau, das im August bezogen werden kann, der Bauherrin Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schwaben. „Das Gebäude ist architektonisch sehr gelungen und verbessert die Aufenthaltsqualität enorm“, freuen sich Verwaltungsratsvorsitzende Brigitte Protschka und die Vorständin für Finanzen und Bauangelegenheiten der AWO Schwaben, Marion Leichtle-Werner. Beide sehen die AWO Schwaben mit dem Neubau zudem am Puls der Zeit. Die Verbesserung und Erweiterung des Angebotes für Suchtkranke komme aufgrund der mittlerweile durch verschiedene Untersuchungen gut belegten Tatsache, dass in Zeiten der Pandemie der häusliche Konsum von Alkohol erheblich zugenommen habe und der Bedarf an Therapiemöglichkeiten steige, zur rechten Zeit. Dem Thema Nachhaltigkeit wurde mit vielen Gestaltungselementen Gewicht gegeben. Das sei in Zeiten von Klimawandel und Verlust von Artenvielfalt wegweisend.


Neueste Daten bestätigen unsere Befürchtungen, die Pandemie hat Auswirkungen auf den Konsum von Suchtmitteln. Immer mehr Menschen konsumieren immer größere Mengen an Alkohol und Drogen. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Bindungslosigkeit, Vereinsamung, gesteigerten Angstgefühlen und Suchterkrankungen. 
Häufig sind gerade die Menschen besonders gefährdet, die in Ihrem Leben nicht „sicher gebunden“ waren. Gemeint ist die Erfahrung als Kind angenommen zu werden und sich bei den wichtigsten Bezugspersonen emotional und körperlich sicher zu fühlen. 
Die AWO Fachklinik Legau versucht seit Jahren mit Ihrem Wohngruppenkonzept suchtkranken Frauen, die unsichere Bindungserfahrungen gemacht haben und sich dadurch an Suchtmittel oder selbstschädigende Beziehungspartner gebunden haben, Mut zu machen, neue Bindungserfahrungen in einer suchtmittelfreien therapeutischen Gemeinschaft zu erleben.
Die aktuell erforderlichen Hygienekonzepte verlangen Abstand und verbieten häufig wichtige menschliche Kontakte. Auf den ersten Blick scheint dadurch auch unser Therapieansatz und der Therapieerfolg in Frage gestellt. 
Heute nach einem Jahr mit Corona haben wir gelernt mit der Krise zu leben. Wir können sagen, dass es uns trotz Masken und strengen Hygieneregeln gelungen ist, Menschen einen Start in ein suchtfreies Leben zu ermöglichen. Das belegt auch die geringe Anzahl an Therapieabbrüchen und die spürbar lebendige therapeutische Gemeinschaft.
Die Erfahrung die Krise gemeinsam zu akzeptieren, ohne ihr machtlos ausgeliefert zu sein, hat sowohl bei Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern als auch bei Patientinnen die Erkenntnis gestärkt, dass wir es nur gemeinsam schaffen und uns immer wieder gegenseitig ermutigen können.  Alkohol oder illegale Drogen können Ängste nur für sehr kurze Zeit betäuben und dann die Lage nachhaltig verschlechtern.
Die Klinik hatte in der Coronakrise keinen Tag geschlossen und nimmt weiterhin suchtkranke Frauen und Begleitkinder auf. Therapie trotz Corona macht Sinn!
Thomas Richter
Januar 2021

Unbeschwert spielen

Über neue Spielmöglichkeiten im Freien dürfen sich die Kinder von suchtmittelabhängigen Frauen an der AWO-Fachklinik Legau freuen. Mithilfe von Zuschüssen der GlücksSpirale in Höhe von knapp über 45.000 Euro, der Sparkasse Memmingen-Mindelheim von 1.500 Euro, der Firma Elobau GmbH & Co. KG von 1.000 Euro und der Stadtsparkasse Augsburg in Höhe von 500 Euro konnte der in die Jahre gekommene, kleine Spielplatz der Fachklinik durch ein schönes und modernes Ensembles ersetzt werden.

„Kinder suchtmittelabhängiger Eltern brauchen verantwortungsfreie Spielräume um wieder Kindsein zu dürfen. Wir freuen uns über den neugestalteten Spielplatz, der unseren Kindern bis zu12 Jahren diesen Freiraum ermöglicht“: Thomas Richter, therapeutischer Leiter der AWO - Fachkliniken Legau und Schönau.

.Glücksspirale

41. Wiedersehensfeier 2019
Ich bin ich …
und wir sind viele! Wir sind unterschiedlich, besonders, einzigartig, liebenswert, wertvoll auch als suchtkranke Menschen. Dies war nicht nur das Motto sondern spiegelte auch die Stimmung der 41. Wiedersehensfeier der AWO Fachklinik Legau für suchtmittelabhängige Frauen.
200 ehemalige Patientinnen, Angehörige und Mitarbeiterrinnen feierten bei herrlichem Sommerwetter ein Fest der Abstinenz und Vielfalt. Die Teilnehmerinnen bekräftigten dabei ihren Mut und die Bereitschaft nicht aufzugeben. Es wurden Strategien ausgetauscht, wie das Leben ohne den Griff zum Suchtmittel möglich ist. Geehrt wurden auch die Jubilare  für 10, 20,25 und 35-jährige Abstinenz. Danke allen die gekommen sind und mitgestaltet haben
In diesem Jahr gab es wieder einen Legauer Kalender von Juli 2019 - Juni 2020, der Patientinnen Mut machen soll sich Monat für Monat an ihen suchtmittelfreien Weg zu erinnern. Sie können den Kalender auch noch telefonisch bei uns bestellen und gegen eine Gebühr von 5€ incl Porto zusenden lassen.
Die Rose ist mir wertvoller als mein Bundesverdienstkreuz!

Mehr als 250 ehemalige Patientinnen, Angehörige und Mitarbeiter feierten das 40-jährige Bestehen der AWO-Fachklinik Legau und den Wert der Abstinenz. Der therapeutische Leiter der Klinik, Thomas Richter, machte Mitarbeitern und Patientinnen Mut, den Fluss der Veränderung aktiv und gemeinsam mitzugestalten, damit die Klinik das bleibt, was sie für viele ist, der „Start in ein neues Leben“.

Fachtag in der AWO Fachklinik Schönau

Alkohol in der Schwangerschaft schadet dem ungeborenen Baby schadet, dass ist längst keine neue Erkenntnis. Ausmaß und Häufigkeit des fetalen Alkoholsyndroms (FASD) sind jedoch schockierend. In Deutschland sind nach neuesten Schätzungen aus dem Drogen- und Suchtbericht 1,5 Mio Menschen von FASD betroffen. Wenn die Mutter während der Schwangerschaft Alkohol konsumiert können irreparable Hirnschädigungen und Störungen des zentralen Nervensystems mit lebenslangen Einschränkungen folgen.

Mit großem Fachwissen, Menschlichkeit und Demut vor der Individualität der Patientinnen und Patienten bereicherte Dr. med. Jochen von Walhert den diesjährigen Fachtag der AWO Fachkliniken Legau und Schönau. Depression als Volkskrankheit ist längst zur zweithäufigsten Diagnose neben der Suchterkrankung der Fachkliniken geworden. Die Ursachen sind multifaktoriell und die Symptome, so Wahlert, vielfältig wie die Menschen, die unter ihnen leiden. Dazu zählen die sekundäre Traumatisierung der Kinder der Nachkriegsgeneration, Bindungsstörungen, Trauma, Genetik, aber auch die Folgen von vielen Medikamenten, Stress bis hin zur Zusammensetzung der Darmbakterien etc.

Klicken sie auf folgenden Link:

Sehenswerter Film über unsere Mutter-Kind-Therapie

Ein erweitertes Angebot der AWO-Fachklinik Legau.

Akupunktur ist eine Methode der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Die Anfänge gab es in China bereits vor über 4000 Jahren zur Linderung von Beschwerden und zur Heilung von Krankheiten. Bei uns im Westen wird die Akupunktur mittlerweile auch von der Schulmedizin eingesetzt.

Die Akupunkturmethode zur Behandlung der Alkohol- und Drogenabhängigkeit wurde in der Drogenambulanz des staatlichen Lincoln-Hospitals (New York) entwickelt und seit 1975 erfolgreich durchgeführt. Durch die positiven Ergebnisse hat sich diese Methode inzwischen weltweit über Alkohol- und Drogenhilfeprojekte ausgebreitet.