Es gibt bereits einen Termin für die Wiedersehensfeier 2024.  

Samstag,  20.07.2024. 

Bis dahin wünschen wir allen Ehemaligen viel Kraft für ihren suchtmittelfreien Weg und freuen uns auf ein Wiedersehen in Legau.

Ein Azubiprojekt der Volks- und Raiffeisenbank Memmingen hat diese großzügige Spende ermöglicht.

Wir sagen herzlichen Dank!

Dadurch können in den Bereichen der Kinderbetreuung, der Sporttherapie, der Ergotherapie wichtige Projekte refinanziert werden.

Klicken sie auf folgenden Link:

Sehenswerter Film über unsere Mutter-Kind-Therapie

Dankbares Wiedersehen in der AWO Fachklinik Legau

Unter dem Motto „Dankbarkeit“ trafen sich am 22. Juli 2023 über 200 ehemalige Patientinnen und aktuelle Patientinnen, Angehörige und Mitarbeiter der Fachklinik Legau zu ihrem Wiedersehensfest im Festsaal der Firma Rapunzel in Legau. Dankbarkeit schafft Verbundenheit, kann mich mit meiner Vergangenheit versöhnen, meine Zuversicht verbessern und sogar meine Gesundheit positiv beeinflussen. Menschen, die täglich über Erfahrungen reflektieren für die sie dankbar sind erhöhen ihr persönliches Glücksempfinden und können Suchtrückfällen vorbeugen

Gelebte Dankbarkeit erfuhren die Teilnehmenden in berührenden Zeugnissen von Frauen und auch erwachsenen Kindern suchtkranker Mütter. Für sie bedeutet Legau der Weg in die Abstinenz, die Heilung aus der Abhängigkeit und das Wiederzusammenfinden in Freiheit ohne die zerstörende Wirkung von Alkohol und Drogen auf Leib, Seele und Familie. Die Fachklinik Legau feierte an diesem Tag auch die Einweihung ihres neuen Anbaus. Der Zwei-Millionen-Bau der AWO Schwaben erlaubt jetzt allen 30 Patientinnen eine Rehabilitation in Einzelzimmern und die Unterbringung in kleinen Wohngemeinschaften.

Mitbetroffenheit ist „normal“!

Wenn ich als Angehöriger weiter zu einem suchtkranken Menschen stehe habe ich keinen „an der Klatsche“ oder bin im kritisch zu bewertenden Co-Abhängigkeitsbegriff mitverantwortlich für die fortdauernde Suchterkrankung, so die Aussage von Dr. Gallus Bischof, dem Referent unserer diesjährigen Fachtagung. „Im Gegenteil es ist völlig „normal“, dass ich mitfühle und alles versuche um zu helfen.“

„Angehörige von Suchtkranken - Hilflose Helfer oder Verbündete für den Ausweg“, war das Thema der Tagung mit über 50 Teilnehmer*innen im neuen Vortragsraum der AWO Fachklinik in Legau. Vertreter aus der ambulanten und stationären Suchtkrankenhilfe trafen sich zu einem lebendigen und fachlichen Austausch.

„Mitbetroffene können im hohen Maß zum Erfolg einer Suchttherapie beitragen.“ So die Forschungsergebnisse von Dr. Bischof. „Sie brauchen klare Ansprechpartner und barrierefreie Zugänge um sich selbst zu entlasten und Stärkung zu erfahren. Angehörige von Suchtkranken sind nicht verantwortlich für den Konsum des Suchtbetroffenen gleichzeitig ist ihre Mithilfe oft hilfreich für eine Systemveränderung. Dabei sind schlaue Ratschläge von außen oft nicht der richtige Weg.“

„Die Enttabuisierung der Sucht, jede Stärkung des Selbstwertes, Hilfe zur besseren Kommunikation und das individuellen Betrachten der Beziehungen ist immer der Schlüssel aus der Isolation von Suchtkranken und deren Angehörigen.“ betonte auch der therapeutische Leiter Herr Thomas Richter in seiner Einführung.

Bei einer Podiumsdiskussion kam auch die Mutter und Ehefrau eines suchtkranken, mittlerweile trockenen Alkoholikers und ihres drogensüchtigen Sohnes zu Wort. Sie betonte die Notwendigkeit von Anfang an mit in die ambulante und stationäre Suchthilfe mit einbezogen zu werden und ihre wertvolle Begleitung durch die ambulante Suchthilfe Memmingen.

Die Vorstellung der Konzepte zur Angehörigenarbeit aus Sicht der ambulanten und stationären Suchthilfe durch Frau Marianne Briegel (AWO PSB Mindelheim) und Herrn Richter (AWO Fachklinik Legau) bestätigen den Erfolg und die Notwendigkeit der Angehörigenarbeit, vor, während, nach oder auch ohne Entwöhnungsbehandlung des/der Suchtbetroffenen.

Die Veranstaltung endete mit einer Hausführung durch die Fachklinik Legau. Dabei war die Besichtigung des Neubaus, der einen Einzelzimmerstatus für alle Patientinnen ermöglicht von besonderem Interesse.

Das Gebäude ist sehr gelungen

Das neu gebaute Patientinnenwohnhaus der AWO-Fachklinik für suchtkranke Frauen in Legau ist ab August bezugsfertig.

Mehrfach Grund zur Freude liefert die Fertigstellung des Wohnhauses für Patientinnen der AWO-Fachklinik für suchtkranke Frauen in Legau, das im August bezogen werden kann, der Bauherrin Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schwaben. „Das Gebäude ist architektonisch sehr gelungen und verbessert die Aufenthaltsqualität enorm“, freuen sich Verwaltungsratsvorsitzende Brigitte Protschka und die Vorständin für Finanzen und Bauangelegenheiten der AWO Schwaben, Marion Leichtle-Werner. Beide sehen die AWO Schwaben mit dem Neubau zudem am Puls der Zeit. Die Verbesserung und Erweiterung des Angebotes für Suchtkranke komme aufgrund der mittlerweile durch verschiedene Untersuchungen gut belegten Tatsache, dass in Zeiten der Pandemie der häusliche Konsum von Alkohol erheblich zugenommen habe und der Bedarf an Therapiemöglichkeiten steige, zur rechten Zeit. Dem Thema Nachhaltigkeit wurde mit vielen Gestaltungselementen Gewicht gegeben. Das sei in Zeiten von Klimawandel und Verlust von Artenvielfalt wegweisend.


Neueste Daten bestätigen unsere Befürchtungen, die Pandemie hat Auswirkungen auf den Konsum von Suchtmitteln. Immer mehr Menschen konsumieren immer größere Mengen an Alkohol und Drogen. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Bindungslosigkeit, Vereinsamung, gesteigerten Angstgefühlen und Suchterkrankungen. 
Häufig sind gerade die Menschen besonders gefährdet, die in Ihrem Leben nicht „sicher gebunden“ waren. Gemeint ist die Erfahrung als Kind angenommen zu werden und sich bei den wichtigsten Bezugspersonen emotional und körperlich sicher zu fühlen. 
Die AWO Fachklinik Legau versucht seit Jahren mit Ihrem Wohngruppenkonzept suchtkranken Frauen, die unsichere Bindungserfahrungen gemacht haben und sich dadurch an Suchtmittel oder selbstschädigende Beziehungspartner gebunden haben, Mut zu machen, neue Bindungserfahrungen in einer suchtmittelfreien therapeutischen Gemeinschaft zu erleben.
Die aktuell erforderlichen Hygienekonzepte verlangen Abstand und verbieten häufig wichtige menschliche Kontakte. Auf den ersten Blick scheint dadurch auch unser Therapieansatz und der Therapieerfolg in Frage gestellt. 
Heute nach einem Jahr mit Corona haben wir gelernt mit der Krise zu leben. Wir können sagen, dass es uns trotz Masken und strengen Hygieneregeln gelungen ist, Menschen einen Start in ein suchtfreies Leben zu ermöglichen. Das belegt auch die geringe Anzahl an Therapieabbrüchen und die spürbar lebendige therapeutische Gemeinschaft.
Die Erfahrung die Krise gemeinsam zu akzeptieren, ohne ihr machtlos ausgeliefert zu sein, hat sowohl bei Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern als auch bei Patientinnen die Erkenntnis gestärkt, dass wir es nur gemeinsam schaffen und uns immer wieder gegenseitig ermutigen können.  Alkohol oder illegale Drogen können Ängste nur für sehr kurze Zeit betäuben und dann die Lage nachhaltig verschlechtern.
Die Klinik hatte in der Coronakrise keinen Tag geschlossen und nimmt weiterhin suchtkranke Frauen und Begleitkinder auf. Therapie trotz Corona macht Sinn!
Thomas Richter
Januar 2021

Ein erweitertes Angebot der AWO-Fachklinik Legau.

Akupunktur ist eine Methode der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Die Anfänge gab es in China bereits vor über 4000 Jahren zur Linderung von Beschwerden und zur Heilung von Krankheiten. Bei uns im Westen wird die Akupunktur mittlerweile auch von der Schulmedizin eingesetzt.

Die Akupunkturmethode zur Behandlung der Alkohol- und Drogenabhängigkeit wurde in der Drogenambulanz des staatlichen Lincoln-Hospitals (New York) entwickelt und seit 1975 erfolgreich durchgeführt. Durch die positiven Ergebnisse hat sich diese Methode inzwischen weltweit über Alkohol- und Drogenhilfeprojekte ausgebreitet.