Freiheit beginnt wo Sucht endet
Am 20 Juli 2024 haben sich erneut über 150 Patientinnen, Angehörige und Mitarbeiter der AWO Fachklinik Legau für suchtmittelabhängige Frauen im Rapunzel Saal und in der Fachklinik zu ihrem Wiedersehensfest unter dem Motto Freiheit und Abhängigkeit getroffen. Legau ist für viele Besucher der Inbegriff von Veränderung, Neuanfang und vor allem dem Gewinn von Freiheit nach leidvollen Jahren der Sucht und Abhängigkeit.
Die verschiedenen Facetten von Freiheit beleuchtete in seiner Ansprache der therapeutische Leiter der Frauenklinik Herr Thomas Richter in seinem Vortrag.
„Freiheit sei keineswegs grenzenlos. Das deutsche Grundgesetz garantiere eben nicht den grenzenlosen Egotrip, sondern ein verantwortliches gesellschaftliches Zusammenleben, das bei größtmöglicher Freiheit des Einzelnen auch die übrigen Grundwerte und vor allem die Grenzen der Mitmenschen zu ihrem Recht kommen lässt. Darauf könnten wir stolz sein, da auf dieser Welt immer weniger Menschen in Staaten leben, die Freiheitsrechte in ihrer Verfassung verankert hätten.“
Nicht überall wo Freiheit draufsteht sei auch Freiheit drin, das gälte sowohl für die Politik, als auch für die Werbung und gesellschaftliche Verharmlosung der Hauptsuchtmittel wie Alkohol, Nikotin und Cannabis.
Bei der Veranstaltung konnten Patientinnen für ihre langjährige Abstinenz geehrt werden. Einige legten persönlich Zeugnis für ihr bewegtes Leben ab, dass sie mit großer Kraft, Mut und auch Unterstützung der Legauer Therapieeinrichtung ohne Suchtmittel annehmen.
Unser Respekt gilt allen suchtkranken Menschen und ihren Angehörigen, die diesen sehr individuellen „Freiheitskampf“ zur Suchtmittelfreiheit eingehen.
Wir bedanken uns bei der Firma Rapunzel für die großzügige Zurverfügungstellung des Veranstaltungssaales und freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.